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Hallo, nachdem ich schon etliche Male und insgesamt viele Stunden hier gestöbert und gelesen habe - und dabei immer sehr getröstet wurde, muss ich doch jetzt auch mal meine Erfahrung hier festhalten. Übrigens 1.000 Dank an alle hier, ihr habt mich vor der Verzweiflung bewahrt!
Bei mir ging es nach der Geburt meiner Tochter vor viereinhalb Jahren los - keiner hat mir geglaubt, dass ich Wehen habe, der Wehenschreiber hat nix angezeigt und ich habe die komplette Eröffnung allein auf dem Zimmer vollbracht, bin dann mit letzter Kraft alleine in den Kreißsaal gekrochen (keiner hat mir geholfen, schnief) und habe 14 Minuten später meine Tochter in den Armen gehalten. Saugglocke, XXl-Dammschnitt/-riss und Schließmuskelriss inklusive. Danach konnte ich nicht mehr auf dem Rücken liegen. Das war mir blöderweise egal.
Als ich dann zwei Jahre später erneut schwanger wurde, war es nach dem dritten Monat vorbei: Ich konnte kaum noch laufen, geschweige denn stehen usw. Von außen darin bestärkt, dachte ich, ich müsste mit Sport dagegen angehen, also bin ich zwei-, dreimal in der Woche schwimmen gegangen - Brustschwimmen, aaaaaah! Es wurde immer schlimmer, natürlich. Nachdem dann mein Sohn per Kaiserschnitt (die Geburt stockte, Herztöne sind abgefallen usw.) auf die Welt geholt wurde, konnte ich sechs Wochen nur liegen!!! Am Wickelstisch stehen? Undenkbar! Dazwischen war ich einmal beim Notarzt und einmal unter starken Schmerzen beim Frauenarzt. Die Vermutungen - die sich natürlich nicht bestätigt haben: Dickdarmentzündung, Entzündung der Narbe...
Es wurde immer schlimmer. Den Rest kennt ihr: Die Treppen auf allen Vieren rauf, im Bett nicht mehr umdrehen können usw. Mein armes Baby konnte ich auch nicht tragen (er ist jetzt fast zwei und es hat ihm nicht geschadet, glaube ich!) Dann bin ich zum Arzt, erste Vermutung: Leistenbruch. Nix. Behandlung: Akupunktur, die reinste Hölle. Dann Empfehlung zum Osteopathen - super, ich konnte nachts wieder schlafen!! Mich "geheilt" hat er allerdings auch nicht...
Ich mache jetzt zwei-, dreimal in der Woche Sport (vor allem wenn es mir schlcht geht, muss ich sofort etwas tun): Crosstrainer, Milon-Zirkel, Aerobickurs und - jetzt das allerbeste: Pilates. Dann hilft mir noch, wenn ich im Bett liege (ich kann nur auf der Seite schlafen) mich ganz gerade hinzulegen, vielleicht sogar noch ein wenig nach hinten zu überstrecken. Damit hatte ich es ganz gut im Griff, bis ich vor zwei Wochen im Urlaub auf einer fremden Matratze geschlafen habe - oder eher überhaupt nicht geschlafen habe. Es war die Hölle, so wie früher, heul!!
Also bin ich heute erstmals zum Orthopäden und wurde erstmals geröngt (grrrrr...). Das Tolle: Er war der Erste, der mir erklärt hat, was ich habe! (Die Hormone sind schuld, sagt er.) Und zwar: Ich wollte der Assitentin gerade erklären, was ich habe, da unterbrach sie mich und sagte: "Sie brauchen gar nichts weiter zu sagen, ich kenne alles, ich habe das Gleiche". Sie ist ungefähr 50 Jahre alt, vielleicht älter. Ich habe sie gefragt, ob sie denn wieder spazieren gehen kann, da es bei ihr ja schon länger her ist. Ich musste zweimal fragen und sie hat mir nicht wirklich geantwortet. Nur: "Nun ja... Mein Tipp: Nehmen Sie Ibuprofen, VOR dem Eisprung und VOR Ihrer Regel. Es darf sich gar nicht erst verspannen." Aaaaaaaahh! Also hier ein Fall, der nicht besser geworden ist... Der Doc meinte: Sport! Beckenbodengym und Pilates. Nicht den Weg zu Fuß gehen, sondern mit dem Fahrrad fahren. Ein weiteres Problem beim mir wäre der Beinlängenunterschied (1cm) und meine extreme Beweglichkeit (ich kann mich seit jeher tierisch verbiegen).
Dann noch etwas Interessantes: Ich habe im Kindergarten eine Frau getroffen, die das Gleiche hat wie ich. Zwischen ihren beiden Kindern hat es angefangen. Aber: Die beiden sind adoptiert - sie war nie schwanger!?
Ich würde aber gerne ein drittes Kind bekommen. Wir waren sozusagen schon dabei, dann kam dieser Urlaub mit der Monster-Matratze dazwischen, jetzt haben wir es erstmal auf Eis gelegt...
Oh je, 50.000 Zeilen, tut mir leid!