Ebbes Asyl
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Karona

Administrator

Beiträge: 28459


New PostErstellt: 26.01.09, 18:52     Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)

Das waren noch andere Zeiten, damals, in  jenen Kindertagen.
Wir erlebten vieles was für Kinder in heutigen Jahren gar
nicht mehr vorstellbar ist, da sie ihre Kindheit vor dem
Fernseher, oder dem Computer verbringen. Action ist deshalb
selten angesagt und Natur, Flora und Fauna,  ihnen fast fremd.

Vor den Hechten gings auch schon um Fisch 

Das Stadtbild prägen in jenen Jahren, ca. 1955 - 56, noch
viele Kriegsinvaliden, die mit spitzen Stöcken auf Kippenjagd
gingen oder vor Geschäften auf einen Obolus warteten. Den
Anblick eines Menschen, der sich gänzlich ohne Beine auf einem
hölzernen Rumpf fortbewegte, werde ich auch nie vergessen.

Ab und zu sollte meine Wenigkeit das Straßenbild der Stadt
ebenfalls etwas auffälliger bereichern. Das war dann der Fall,
wenn ich wieder mal in den Teichen des Lenneparks eingebrochen
war und über und über mit Entengrütze besät den langen Weg zu
Fuß durch die Stadt antrat. Irgendwie war ich eben schon damals
recht leichtsinnig.

Der Schulweg führte für die meisten von uns Schülern an jenen
Teichen im Lennepark vorbei. Im Winter war das für uns natürlich
eine besonders reizvolle Gelegenheit zu Mutproben und ähnlichen
Späßen. Ich gehörte allermeist zu den Waghalsigsten, wodurch
mein Schicksal natürlich oft schon vorher besiegelt war. Was mich
vor allem reizte, war die Jagd auf Fisch - zumeist Brassen,
Güstern, seltener Barsche - der sich in den Eislöchern mit ein
wenig Geschick mit der Hand fangen ließ. Ich kann mich noch gut
daran erinnern, wie ich, nach einem Bad im Teichschlamm, unter dem
Beifall der Mitschüler wieder am Ufer ankam, meine Fische
einsammelte und im Schulranzen verstaute.

Auf dem Heimweg ging es dann zum Aufwärmen erst einmal in
ein Konsum-Kaufhaus. Dort staunten Kundschaft und Personal
nicht schlecht, als ich Winzling, vor Kälte und Nässe schlotternd
und ebenda mit Entengrütze übersäet, eine wärmende Ecke suchte.
Nachdem ich mich mit Duldung des mitleidvollen Verkaufspersonals
etwas aufgewärmt hatte, ging es dann immerhin noch cirka drei
Kilometer zu Fuß weiter, bis ich unser Haus in der Vorstadt
erreichte.

Zu Hause angekommen, ließ ich die glitschigen, etwas modrig
riechenden Fische (Oder roch ich etwa so?) voller Begeisterung
vor den Augen meiner geschockten Mutter aus dem Ranzen gleiten.
Das mit Bangen erwartete Donnerwetter hielt sich ob des
unerwarteten Mahles allerdings in Grenzen. Die einzigen
Zwangsmaßnahmen, die erfolgten, waren, dass ich nach dem
Anheizen des riesigen Waschzubers in diesem in Gänze verschwand
und anschließend im Bett von Eislöchern und Fischlein weiterträumen
durfte. Einmal sogar 14 Tage in Folge.

Karona





Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.

(Carl Schulz)
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