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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Insulaire
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Beiträge: 27952
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Erstellt: 18.09.09, 01:23 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen |
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Das FlöhchenEin Flöhchen saß, blutleer und blass, im Zauberwald auf einem Ast und wünschte sehr, es käm ein Bär mit kuschelweichem Fell daher. Von früh bis spät das Flöhchen späht, wer da am Baum vorübergeht. Ein Krokodil kam - weit vom Nil. Was dies im Zauberwald nur will? Nach einer Weil' - das Krokodeil zog weiter ohne große Eil'. Danach, oh Schreck, Familie Schneck kroch langsam, laaangsam dort ums Eck mit Schleim bepackt und pudelnackt. Die ham das Flöhchen ausgelacht. Da kam ein Luchs, und dann ein Fuchs. Die hatten Fellchen wohl genugs, doch guckten sie so wild wie nie. Dem Flöhchen schlotterten die Knie. Welch Tier auch kam, ob schnell, ob lahm, dem Flöhchen ward das Herz nicht warm. Die süße Fee vom Märchensee flog aus den Wellen in die Höh und sah den Floh, der gar nicht froh verschüchtert in ein Astloch floh. Frau Fee ruft leis': "Ach, so ein Sch...! Du Flöhchen bist ja todesweiß. Ich wollt, ich wär ein Kuschelbär. Wo krieg ich einen solchen her?" Das hörte ER, der nackte Bär, kam eiligst, schnaufend gleich daher. "Du nackter G'sell," frug's Flöhchen schnell, "wo hast du denn dein Bärenfell? Ich mag's nicht kahl, so überall. Nein, - lieber sterb ich voller Qual." Der Nackte nimmt das Flohenkind, steckt's in den Nabel sich geschwind - so als Tattoo, brummt: "Nun gib Ruh! Ich wärm und nähr dich. Stich nur zu!" So kam der Floh zu seinem Bär und gab ihn niemals wieder her.
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