Info-Forum Dominikanische Republik, Kuba und Haiti

mend · Mitglied Beiträge: 1

Hallo Hans!

Ich bin heute zufällig auf Euer Forum gestossen

und habe mir gedacht, es gleich einmal auszuprobieren. Ich trage mich schon des längeren mit dem Gedanken, nach Kuba auszuwandern. Dieses Land zieht mich einfach magisch an.

Ich komme aus Österreich, bin Wirtschaftsinformatiker und arbeite derzeit in einer Bank im Bereich 'IT und Organisation'. Ich würde gerne von Dir wissen,

ob ein 'Auswandern' nach Kuba überhaupt möglich ist und wenn ja, welche Dokumente dazu notwendig sind. Natürlich interessieren mich dabei auch die anfallenden Kosten.
Weißt du, wie es mit den Jobaussichten in diesem Land steht. Ich wandere sicherlich nicht aufgrund des Lohnniveaus aus, aber kannst Du mir vielleicht auch sagen, wie hoch in Kuba die Verdienstmöglichkeiten liegen.

Auf alle Fälle schon jetzt ein recht herzliches Dankeschön für Deine Bemühungen - Manfred

cotico · Mitglied Beiträge: 3

Hallo,
ich bin als Kubabegeisteter derzeit ca. 20 Mal nach Kuba gereist, und
inzwischen seit gut einem Jahr mit einer Kubanerin verheiratet.
Ich und auch meine Frau haben uns auch schon die Frage gestellt, ob es
realistisch möglich ist, nach Kuba auszuwandern.
Ich selbst bin Informatiker, derzeit leitender Softwarearchitekt in einem
Logistikunternehmen.
Ich denke, es gibt drei grundsätzlich unterschiedliche Wege:
1. Du versuchst, in Kuba als Entwicklungshelfer oder dergleichen zu arbeiten.
In diesem Fall bist Du nicht direkt vom kub. Staat angestellt, was
sicherlich Vorteile hat.
2. Du suchst Arbeit bei einer Firma, welche Geschäfte mit Kuba macht und
dort Arbeitsplätze anbietet.
3. Du immigrierst nach Kuba. Dies ist nach meinem Wissen möglich, wenn Du mit einer Kubanerin verheiratet bist und einen entspr. Antrag stellst (ob es auch ohne Heirat geht weiss ich nicht). Ich selbst würde auch sehr gerne in Kuba wohnen, habe diese Möglichkeit für mich aber derzeit ausgeschlossen, da ich in Kuba keinerlei Verdienstmöglichkeiten sehe. Ein Arzt in Kuba verdient nach etlichen Arbeitsjahre max. 18 Dollar im Monat, im Durchschnitt werden 10-12 Dollar verdient. Das bei derzeit um ca. 20 Prozent gestiegenen Preisen. Klar Essen auf den Bauernmärkten ist preiswert, aber alles, was Du im Supermarkt kaufen musst, ist teurer als in Deutschland. Wir werden einen langsamen Prozess angehen, erst in Ruhe ein Haus suchen, dieses kaufen, vielleicht eine Casa Particular aufmachen und in ca, 10-12 Jahren will ich soweit sein, dass ich parallel hier alles weiterlaufen lassen kann, dass ich im Notfall wieder zurück kann.
Nach meiner Einschätzung beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema DomRep und suche dort nach Möglichkeiten, etwas aufzubauen.

Dirk

Dr. Hans Bartenstein · Administrator Beiträge: 343 Ort: Manila, Philippinen

Hola Mend !

Zunächst eine grundsätzliche Bemerkung. Persönliche Anfragen an mich müssen- wie im einleitenden Beitrag über die Spielregeln des Forums dargestellt- in der Form einer "persönlichen Nachricht" an mich platziert werden. Beiträge im Diskussionsforum wie Deiner richten sich immer an eine breite Öffentlichkeit. Trotzdem werde ich versuchen, Dir Deine Fragen in diesem Teil des Forums zu beantworten.
Kuba ist sicherlich kein Auswanderungsland, denn die sich dort anbietenden Arbeitsmöglichkeiten zur Bestreitung des Lebensunterhaltes sind sehr beschränkt.
Wie schon in einem der Beiträge angetönt, bestehen die einzigen, jedoch sehr raren Möglichkeiten in der Arbeit in der Entwicklungshilfe oder für ein in Kuba tätiges ausländisches Unternehmen. Eine Anstellung beim kubanischen Staat fällt schon wegen der äusserst tiefen Löhne ausser Betracht.
Ein/e Ausländer/in erhält zwar grundsätzlich aufgrund der Ehe mit einer/einem kubanischen Staatsbürger/in eine Aufenthaltsbewilligung, aber damit ist die prinzipielle Frage der Arbeit zur Bestreitung des Lebensunterhaltes noch nicht gelöst.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Investition in ausländisch/kubanische Unternehmen (Joint Ventures) und in der Arbeit für solche Firmen, die aber spezielle Fachkenntnisse voraussetzt, die von einem Kubaner nicht erbracht werden können.
Der Investition von Kapital gehen normalerweise langjährige, schwierige Verhandlungen mit den Behörden voraus und eine solche erfordert neben grosser Geduld sehr grosse Mittel.
Das blosse Vorhandensein genügender Mittel zum Lebensunterhalt kann keine Aufenthaltsbewilligung begründen (wie dies in andern Staaten der Region möglich ist)

Saludos

Hans

Dr. Hans Bartenstein
Büro für Rechts- und Wirtschaftsberatung und sprachliche Dienstleistungen
Calle El Número # 6, Ciudad Nueva,
Santo Domingo
República Dominicana
Tel/Fax: (1809) 682 21 38
Websites: http://hansbartenstein.aio-world.net und http://www.hbartenstein.wb3.de
in Englisch: http://linguisticservices.aio-world.net/

Hans Bartenstein · Administrator Beiträge: 343 Ort: Manila, Philippinen

Hola todos

die Bedingungen für Investitionen ausländischer Unternehmer in Kuba und die Möglichkeiten der Anstellung von Ausländern in Kuba durch "Joint Venture" Unternehmen unter Beteiligung des kubanischen Staates haben sich vor kurzem radikal geändert.

Siehe dazu den nachstehenden aktuellen Beitrag in englischer Sprache

http://www.thestate.com/mld/thestate/news/world/11975295.htm

Damit dürfte wohl bis auf weiteres -mit wenigen Ausnahmen- die Möglichkeit für Ausländer, in Kuba zu investieren oder zu arbeiten, praktisch weggefallen sein !

Als Touristen und Devisenbringer sind Ausländer jedoch nach wie vor erwünscht, jedoch nicht als Daueraufenthalter !

Trotz diesen Nachrichten ein schönes Wochenende

Saludos

Hans

Dr. Hans Bartenstein
Manila,Philippinen

pirufo · Gast

Zitat: Dr. Hans Bartenstein

Ein/e Ausländer/in erhält zwar grundsätzlich aufgrund der Ehe mit einer/einem kubanischen Staatsbürger/in eine Aufenthaltsbewilligung,

Eine Anmerkung dazu hätte ich noch: aufgrund der Ehe mit einem kubanischen Staatsbürger erhält man keinesfalls automatisch einfacher eine Aufenthaltsbewilligung. Bin selbst mit einem kubanischen Staatsbürger verheiratet, habe ein Jahr dort gelebt (mit Visum A2 und ständiger Ein- und Ausreise) und mein Antrag auf Residenz wurde abgelehnt.

Hans Bartenstein · Administrator Beiträge: 343 Ort: Manila, Philippinen

Hola

zu den von Pirufo angeführten Tatsachen kann ich nur sagen, dass in einem Staat wie Kuba (teilweise fehlende Rechtsstaatlichkeit) Grundsätze im Einzelfall jederzeit durchbrochen werden können. Für Entscheidungen im Einzelfall ist stets das Ermessen der Behörden angesichts der konkreten Umstände ausschlaggebend und entsprechend kann auch eine Praxisänderung erfolgen (übrigens auch in einem demokratisch ausgestalteten Rechtsstaat) Eine automatische Gewährung einer Aufenthaltsbewilligung bei Heirat mit einem/r Kubaner/in existierte ohnehin nie, sondern es musste immer ein entsprechendes Gesuch eingereicht werden. Das ist auch in Staaten mit demokratischem Rechtsstaatscharakter der Fall (ein solcher ist Kuba nicht)

Der hier vorliegende Fall muss wohl im Lichte der in Kuba seit einiger Zeit verschärften Praxis bei der Gewährung von Aufenthaltsbewilligungen an Ausländer/innen interpretiert werden.

Saludos

Hans

Dr. Hans Bartenstein
Manila,Philippinen

tania · Gast

Hallo,

Mein Mann ist auch Kubaner und wir überlegen auch, wieder in Kuba zu leben , was für einen ausländischen Partner nicht immer sehr einfach ist. Ich musste beim ersten Mal etliche medizinische Untersuchungen hinter mich kriegen, lange Gespräche bei der Migration. Bis ich letzt endlich die Aufenthaltgenehmigung erhalten habe......

Aber mit viel Geduld klappt das....

Lg Tania

Mirko · Gast

Wie sähe die Sache eigentlich aus, wenn ich sozusagen als "politischer Flüchtling" in Kuba bleibe, das heißt, als Tourist hinkomme und einfach zu den Behörden gehe und ihnen schildere, daß ich aus politischen Gründen in Kuba bleiben möchte?
Gut, eine Frau zum Heiraten findet man in Kuba schnell....
Wenn man sich dann mit den kubanischen Behörden arrangiert, weil man ja zum Beispiel aus dem ehemaligen Bruderland Ex-DDR kommt und sich für die kubanische Politik einsetzt - wie sähen da die Chancen aus?

Mario · Gast

das würde mich auch mal Interessieren ! hier leben wir doch auch nur noch wie Hunde.

Martina · Gast

Zitat:

das würde mich auch mal Interessieren ! hier leben wir doch auch nur noch wie Hunde.

Zitat: Mario

das würde mich auch mal Interessieren ! hier leben wir doch auch nur noch wie Hunde.

ich möchte auch gerne nach Kuba auswandern, ebenfalls aus diesem Grund.

Habe aber nicht gedacht, dass das so schwierig ist ! Als ehemalige DDR-Bürgerin würde ich auch gerne um politisches Asyl bitten ! Geht das denn dort überhaupt?
Hier hält man es doch nicht mehr aus, soziale Kälte, Sozialneid, es zählen nur noch Geld und berufliche Position, die ja bekanntlich mit dem Verkauf der eigenen Persönlichkeit einhergehn.

Wo könnte man sich da hinwenden ?

Gruß#
#Martina