ALBANIA

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Mazedonien wirbt um Investoren

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Admin

Administrator

Beiträge: 19600
Ort: Essen

Beziehung zum Thema Albanien: Albanienliebhaber
Interessen: Bücher, Sprachen, Musik, Philosophie, Religion, Backen, u.v.m.


New PostErstellt: 08.03.14, 00:20  Betreff: Mazedonien wirbt um Investoren  drucken  weiterempfehlen

Auf dem Schirm: Mazedonien wirbt um Investoren



„Deutschland ist unser wichtigster Handelspartner. Wir würden uns
jedoch freuen, wenn deutsche Unternehmen künftig mehr bei uns
investierten. Deswegen sind wir hier.“ Mit diesen Worten eröffnete der
mazedonische Ministerpräsident Nikola Gruevski seinen Vortrag auf der
Veranstaltung „Investing in Macedonia“ am 19. Februar in München. Im
Laufe der Konferenz wurde deutlich, dass die Regierung einige gute
Argumente für eine positive Investitionsentscheidung parat hat.

„Sie finden bei uns stabile wirtschaftliche und vor allem berechenbare
politische Bedingungen. Der Wechselkurs des Denars zum Euro bewegt sich
in einem sehr engen Band, die Staatsschuld liegt bei gerade einmal 34
Prozent des BIP“, legte Gruevski nach. Unternehmen wie die Deutsche
Telekom oder Dräxlmaier seien bereits im Land aktiv. „Die Körperschaft-
und Einkommensteuer schlägt bei uns mit einem Steuersatz von zehn
Prozent zu Buche. Reinvestierte Gewinne müssen überhaupt nicht
versteuert werden“, machte Gruevski den Standort während des Abendessens
den anwesenden Unternehmern schmackhaft.



Viele Faktoren müssen passen

Doch die wissen natürlich, dass neben Wirtschafts- und Steuerfragen auch
andere Faktoren passen müssen. Angesprochen auf den Bereich
Infrastruktur ging Gruevski weiter in die Offensive: „Wir bauen gerade
zwei neue Autobahnen, darunter eine von der Hauptstadt Skopje in den
Osten des Landes.“ Auch das landesweite Gasnetz soll erweitert werden.
„Wir sind weiterhin stark an einem Abzweiger der Gaspipeline South
Stream interessiert. Eine entsprechende Vereinbarung mit Gazprom
garantiert uns künftig bessere Konditionen beim Gasbezug“, ergänzte
Gruevski. Landesweit gibt es vier Industriezonen, die als
Freihandelszonen fungieren und den Unternehmen besondere Präferenzen wie
Zoll- und Steuerersparnis oder Investitionszulagen bieten, erklärte
Viktor Mizu, Geschäftsführer der Industriezonenverwaltung DTIDZ. Zwei
dieser Zonen befinden sich in Skopje, eine in Štip und eine in Tetovo.
Weitere Zonen werden gegenwärtig in Kičevo, Gevgelija und Prilep
aufgebaut. Mazedonien entwickelt sich zu einem Zentrum der Autozulieferindustrie in Südosteuropa.
In diesem Bereich verfügt das Land über eine lange Industrietradition.
Die geografische Nähe zu den großen Automobilwerken in Mitteleuropa und
der Türkei
sowie zahlreiche Handelsabkommen etwa mit der EU oder der CEFTA sind
dabei hilfreich. Aktuelle Investitionen von Johnson Controls oder dem
belgischen Bushersteller Van Hool unterstreichen dies.


Weitere Reformen und Investitionen

Neben den zahlreichen Vorzügen Mazedoniens gibt es aber auch Punkte, die
weiter verbessert werden müssen. Ungeachtet der vergleichsweise
robusten Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahren erweist sich die
Arbeitslosigkeit als hartnäckig. Zuletzt lag die Arbeitslosenrate bei
annähernd 28 Prozent. Für eine Entspannung am Arbeitsmarkt benötigt das
Land weiterhin deutliche BIP-Zuwächse sowie weitere Reformen und
Investitionen.

„Trotz einiger Fortschritte in jüngster Vergangenheit bleibt die
Arbeitslosigkeit ein Problem, das wir entschieden angehen müssen.
Hierfür investieren wir viel in den Bildungsbereich, über sechs Prozent
unserer Wirtschaftsleistung“, betonte Premier Gruevski. Hinsichtlich des
Lohnniveaus sei Mazedonien vergleichbar mit Rumänien. „Wir brüsten uns
nicht damit, bei den Lohnkosten der kostengünstigste Standort in Europa
zu sein. Vielmehr wollen wir zu den wettbewerbsfähigsten Standorten
gehören“, ergänzte Viktor Mizu.



Wichtiger Aufholprozess

Mazedonien hat bei der Wirtschaftsleistung noch einen langen
Aufholprozess vor sich. So zeigen die jüngsten Daten von Eurostat, dass
das Balkanland beim BIP pro Kopf gerade einmal 36 Prozent des
Durchschnittswerts der EU-Mitgliedstaaten erreicht. Zum Vergleich: Das
neue EU-Mitglied Kroatien erreicht 61 Prozent. Wie für alle Länder in
der Region erweist sich die recht enge Verflechtung mit dem weiterhin
als Krisenland eingestuften Griechenland derzeit noch als Hypothek. Im
Falle Mazedoniens erreichen die Ausfuhren nach Griechenland einen
Exportanteil von gut zehn Prozent. Die EU ist der mit Abstand wichtigste
Handelspartner Mazedoniens. Der Anteil der Gemeinschaft an den Importen
des Landes liegt bei rund 58 Prozent. Beim Exportanteil erreicht der
Wert ein Niveau von über 60 Prozent. Deutschland ist dabei der
bedeutendste Einzelhandelspartner. Nach den vorläufigen Jahresdaten
beliefen sich die deutschen Ausfuhren 2013 auf annähernd 550 Millionen
Euro. Die Einfuhren erreichten ein Niveau von rund 1,2 Milliarden Euro.
Wichtigste Güter im bilateralen Handel sind chemische Erzeugnisse,
Maschinenbau- sowie Fahrzeugteile. Weitere wichtige Zielländer für Waren
aus Mazedonien sind der Kosovo, Serbien und Bulgarien.


„Our little diamond“

Die Akquisition ausländischer Direktinvestitionen hat für die
mazedonische Regierung eine hohe Priorität. Doch PR-Aktionen für
Investoren sind das eine, den Reformprozess voranzubringen, das andere.
„Wir haben in den letzten acht Jahren einen Riesensprung gemacht, was
nicht zuletzt durch den jährlichen ,Doing Business‘-Report der Weltbank
bestätigt wird. Wir sind bestimmt noch nicht perfekt, aber definitiv auf
dem richtigen Weg“, erklärte Vladimir Peservski, Deputy Prime Minister
for Economic Affairs.

Veranstaltungen wie die in München sollen dazu dienen, dass potenzielle
Investoren Mazedonien bei ihren Entscheidungen künftig verstärkt auf dem
Schirm haben. Das ist in Teilen bereits gelungen. Ein englischer
Teilnehmer äußerte sich am Rande der Konferenz begeistert: „Zuerst
wussten einige Kollegen gar nicht, wo Mazedonien überhaupt liegt. Die
Mitarbeiter dort erweisen sich als äußerst motiviert und lernfähig.
Mittlerweile nennen wir den Standort intern ,our little diamond‘“. sm


[Quelle: http://www.owc.de/2014/03/07/auf-dem-schirm-mazedonien-wirbt-um-investoren/]


____________________
Next time the devil tells you "You're stupid" say "No, you're stupid - ...I'm going to heaven, you ain't getting in".
~Joyce Meyer~
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber