Um den anderen Task nicht zu belasten habe ich unten stehenden Beitrag von Herzdame kopiert

- > Herzdame, werden in der Schweiz effektiv Urteile missachtet ohne dass es eine Folge hat ? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, oder dann höchstens ins sehr seltenen Fällen - dies dann aber aus dem Zwang heraus, dass die Realiät keine Durchsetzung mehr ermöglicht. Aber ich vertraue hier eigentlich schon noch unserem Rechtsstaat, dass er in 99.99 % ein Urteil auch realisiert.

Ich behaupte jetzt mal einfach, das stimmt nicht Herzdame, du verwechselst missachten mit 'nicht nach deinem Verständnis erfüllen' :-).

liebe Grüsse

Bleriot

PS: ich lasse meine Behauptung aber gerne umdrehen wenn sie sich als falsch herausstellt.

Zitat: bleriot


Michael Ich meine in einem Rechtsstaat zu leben in welchem gefällten Urteilen 100 % Folge zu leisten ist oder entsprechende Rekurswege auf legaler Basis beschritten werden müssen. Bleriot

Tja, ohne näher auf das Thema einzugehen - bei uns ist es so, dass man Gerichtsurteile jederzeit missachten kann (ohne dass viel passiert notabene), gerade in Scheidungsprozessen wohl sehr häufig der Fall!

hd

Lieber Bleriot hier schreibe ich eine wahre Geschichte, welche sich in meiner eigenen Familie zugetragen hat. Jedoch geht es nicht um ein Urteil sondern um Missachtung des Gesetzten von Seiten der Behörden.

Ein Mädchen ist 14 - 15 Jahre jung. Sie bekommt ein Kind von ihrem Freund. Von den Eltern wird sie rausgeworfen. Sie bekommt das Kind. Dieses kommt bis auf weiteres in ein Heim da diese junge Frau mit der Situation überfordert ist. Jedoch besucht sie ihre Tochter regelmässig. Eines Tages wird sie unter Druck gesetzt, ihr Kind zur Adoption frei zu geben. Diesem Druck kann sie nicht standhalten und unterschreibt als Minderjährige die Papiere. Das Kind wurde somit adopitert. Die Mutter kommt mit der Situation nicht klar und ist gleich wieder schwanger. Das zweite Kind wird mit etwa 17 Jahren geboren.

Mit ca. 20 Jahren lernt sie einen Mann kennen. Sie heiraten und bekommen noch ein gemeinsames Kind. Die Mutter denkt oft an ihre Tochter. Ihr Leidensdruck ist so gross dass der Mann beginnt sich bei den Behörden zu erkundigen, ob man das Mädchen zu sich nehmen kann. Juristisch gesehen war die Adoption illegal. Man hat ihnen gute Changen eingeräumt, da die Unterschrift ihrer Eltern bei der Adoption gefehlt hat.

Die Eltern haben sich lange überlegt, was sie unternehmen sollen. Rechtlich hätte sie es durchboxen können. Nur, sie dachten an das KINDSWOHL und haben das Kind bei der Adoptionsfamilie gelassen.

Viele Jahre sind vergangnen. Die Mutter hat immer an ihre Tochter gedacht. Jeden Geburtstag, immer und immer wieder. Ihr Leidensdruck war sehr gross. Die Tochter rebelierte immer mehr gegen ihre Adopitveltern. Sie wollte ihre leibliche Mutter kennenlernen. Noch als Teenager durfte sie einen Brief an ihre Mutter schreiben und seither sind sie die besten Freundinnen.

Gruss

Eveline

Hallo Bleriot

Um hier bei unserem Thema (Alleinerziehend) zu bleiben, will ich Dir mal so auf die Schnelle 2 Realitäten weitergeben:

- ich denke an alle Väter, die sich nach einer Trennung (Scheidung) weiterhin für ihre Kinder engagieren - denen aber der Kontakt verwehrt wird und die 0 teilnehmen dürfen am Aufwachsen der Kinder
Sie alle haben ein Gerichtsurteil mit einem verankerten Besuchsrecht.

Ich bin der Meinung, dass die Dunkelziffer hier sehr hoch ist, aber solche Väter wirst Du hier sehr wenige antreffen.

- ich denke an die unzähligen Mütter, die keine oder fast keine Alimente erhalten, die sich selber durchschlagen, sei es mit Berufstätigkeit oder Sozialhilfe.
Sie haben ein Gerichtsurteil mit festgelegten Alimenten.

Ich werde Dir hierzu gerne Zahlen liefern von der Alimenteninkassostelle, wenn Du möchtest (diese Stelle dürfte es gar nicht geben.............!)

Na, etwas Licht ins Dunkle gebracht?

hd

hallo,

in meinem fall sind es deren 5 umgangsurteile inklusive obergeicht und bundesgericht. zurzeit leuft ein zweiter antrge des jugenamtes auf sistierung des besuchsrechtes (begleiteter besuch) wegen nicht durchführbarkeit.

die problematik besteht in dem wiederspruch kinderschutz -- mutter zwingen.

alles was gegen die mutter läuft, richtet sich zwangsläufig gegen die kinder.

dies kann in vielen länder (USA bildet da eine ausnahme) ausgenutzt werden.

dazu die aussage von herr bühl, leiter AKIS BS, In der hälfte der scheidungen mit kinder haben 50% der väter nach einem jahr keinen kontakt mehr zu den kindern davon etwa 25% unfreiwillig. dies deck sich in etwa mit den zahlen der EU.

durchgerechnet sind dies etwa 10% aller scheidungen mit kindern.

können allimente nicht durch die gemeinde bevorschusst werden und meiner kenntniss nach wandert mann wegen nichtbezahlung der allimente im gefängniss.

im kongo hat man den beiden streithälsen straffreiheit versprochen wenn sie mit dem bürgerkrig aufhören (3 milionen tote) um vielen menschen das leben zu retten. das ist oft die realität der mehr oder weniger mächtigen dieser welt.

lg

SoFo

an "bleriot"

Leider ist's tatsächlich so - ein Urteil ist eine "Momentdefinition" zum Zeitpunkt der Trennung/Scheidung. Auch was die Frage der elterlichen Sorge betrifft. Was danach in der Praxis abläuft, ist ein völlig anderes Thema. Missbrauch jeder Variante sind (leider) an der Tagesordnung.

an "sofo"

dich wollte ich nur mal ganz höflich fragen, wie dein "kongo-vergleich" zu interpretieren ist. ohne deiner antwort vorgreifen zu wollen, beherrscht mich derzeit das subjektive gefühl, dass es sich um einen wenig konstruktiven beitrag zur lösung der problematik weder heute noch in der zukunft, sondern vielmehr um ein instrument zur bewussten verhärtung der positionen handelt.
gerne warte ich jedoch deine definition des zusammenhangs ab.

hallo,

das beispiel sollte eigentlich dokumentieren das der umgang mit mächtigen manchmal nicht so einfach ist, weil diese ihre macht missbrauchen könnten. nein, mein beitrag trägt nicht zu einer zukünftigen lösungsmöglichkeit bei, sie macht nur aussagen weshalb manchmal ungerechtigkeiten nicht gesühnt werden können und weist darauf hin das auch in der schweiz nicht alle urteile umgesetzt werden.

in kinderbelangen gibt es verschieden möglichkeiten, parteiische und ergänzende lösungen. zb. das coschmar model, oder lösungen à la gardner.

wenn menschen nicht mehr in der lage sind probleme zu lösen ist der weg der mediation sicher der bessere weg als der gerichtliche, aber alle haben die problematik in sich das man sich wiedersetzen kann.

lg

Sorge tragen Verantwortung übernehmen SoFo