Ich bin auf dieses Forum gekommen weil ich suchte ein Ort um mein Problem zu besprechen weil ich verstehe nicht was ich in meiner Situation machen kann.

Ich bin  Vater von einer Tochter (5) und bin seit 3 Monaten von unserem gemeinsamen Wohnraum ausgezogen worden. Kurz zu meiner Situation. Ausgezogen worden heisst, meine Frau hat einen Freund, ich weiss es nun schon seit längerem und die Situation hat sich immer mehr zugespitzt bis sie mir gesagt hat dass sie es nicht mehr in einer Wohnung mit mir aushält, dass alles zu Ende ist, dass sie nicht mehr will. Ich habe am Anfang schon sehr ein Schock gehabt, vor allem wegen unserer Tochter die einfach vor diese Situation gestellt wird.

Die letzten Wochen und Monate habe ich meine Tochter ein paar wenige Tage sehen können, halt einfach am Wochenende kann ich sie zu mir nehmen. Da ich nur 60 % arbeite, könnte ich sie auch mehr nehmen, aber das will meine Frau nicht.

Vor einer Woche ist nun ein Brief von einem Anwalt gekommen mit einer Konvention welche er für meine Frau erstellt hat. Ich selber habe keine Anwalt genommen aber vielleicht muss ich jetzt auch einen nehmen.

Ich habe zwei Fragen welche ihr mir vielelicht antworten könnt.

Meine Frau will mir die Tochter  laut dieser Konvention nur jedes zweite Wochenende vom Samstag auf den Sonntag geben. Das würd ja sehr wenig sein, ich möchte sie eigentlch jeden Tag sehen und Zeit hab ich ja auch. Klar, im moment ist das Kinderzimmer noch sehr leer in meiner neuen Wohnung aber das wird schon noch besser werden. Findet ihr nicht auch, dass dies zu wenig ist ? Wie kommt dieses Biest dazu, mich aus der Wohnung zu werfen und dann auch noch die Tochter wegzunehmen ?

Dann steht noch in der Konvention, dass sie das Sorgerecht beansprucht und ich das nicht mehr habe. Ich habe gelesen, das ich das Sorgerecht auch weiterhin behalten kann - wie muss ich das machen ? Mein Kollege meint, ich solle da aufpassen, es würde mich dann mehr kosten aber das wär mir eigentlich egal.

wer kann mir hier einen Ratschlag geben, wie ich die Tochter mehr kriegen kann und mir das sorgerecht nicht genommen wird ?

danke an euch

Seb

Ich habe da selber nicht soviel Ahnung.

Aber ich würde die Konvention von Deiner Frau und ihrem Anwalt nicht ohne weiteres unterschreiben. Erst mal das.

Jemand, der mir sehr geholfen hat, hat mir diesen Tipp gegeben:

probieren ruhig zu bleiben und Informationen zu sammeln. Je mehr Du weisst, desto sicherer wirst Du werden.

Ich habe mir einen Ordner gemacht, mit allem Wichtigen drinnen. Okay, ich hab auch Hilfe bekommen, von jemandem :-)

Aber manchmal ist es besser, man nimmt Hilfe in Anspruch.

Eigentlich bin ich ja der Meinung, dass man eine Konvention zusammen ausarbeitet, am besten noch im Beisein eines Mediators.

Jede Gemeinde verfügt über Stellen, die sowas anbieten. Du kannst in Deinem Gemeindehaus anfragen, wo Du anrufen kannst. Die haben meist Infobroschüren zu Familienstellen/Familenberatungen.

Ich würde jedenfalls nicht einfach eine Konvention unterzeichnen, die mein Nochmann mir vorlegen würde. Käme ich mir ächli über den Tisch gezogen vor. Finde, dass sollte man zusammen machen.

hallo,

erstmal ruhe bewahren.

strikte eltern- und beziehungsebene trennen, wenn nötig mit einem therapeuten !!!.

einen professionellen mediator aufsuchen und das weitere vorgehen dort besprechen. hier im forum wird dir sicher eine entsprechende adresse vermittelt.

mediationssuche  witere link's Linklieste Linklieste

zur frage des sorgerechtes findest du einige hinweise auch hier thread: Gemeinsames sorgerecht

denke daran starke eltern starkes kind.

alles gute 

SoFo

Liebe Forumhexe und Sofo

danke vielmal für Eure gutgemeinten Ratschläge, ich werde nichts unterschreiben was ich nicht richtig finde, ich bin ein  geduldiger Mensch und handle nicht überstürzt. Der link mit dem Mediatoren ist noch gut ich wäre sofort bereit so etwas zu machen aber ob da meine Frau mitmacht ? Die will ja gar nicht mehr mit mir auseinandersetzen sondern sich nur noch scheiden lassen. Sie hat mir auch gesagt der Anwalt hätte ihr gesagt es sei sicher dass ich keine Chance habe und sie sowieso alleine noch für das Kind sorgen darf, ich sei da draussen und darum könne ich auch nicht mehr Tage haben als was sie sagt weil sie nur noch rechtlich für das Kind etwas sagen dürfe, ich nicht mehr. Ich suche nun nach wegen wie ich das machen kann, das ich auch noch etwas mitreden darf vielleicht habt ihr da Erfahrungen es muss doch möglich sein dass ich etwas machen kann. Gibt es eine chance wenn ich das Sorgerrecht für mich erkämpfe ? Obwohl ich das nicht will sonst leidet ja dann doch die Tochter darunter.

fragen über Fragen, ichkomm mir einfach ausgeliefert vor, kann ich als Vater da wirklich nichts machen ?

Seb

hoi seb

dass dir vom anwalt deiner ex-partnerin eine konvention - oder besser ein konventionsentwurf - auf den tisch flattert, heisst wohl nur, dass sie ihren rechtsvertreter gewählt hat und in diesem papier ihre vorstellungen darlegt.

ich befürchte, dass klar sehen musst, dass dieser anwalt für eine mediation oder als "gemeinsamer anwalt zur ausarbeitung einer konvention" nicht mehr in frage kommt, denn er ist und bleibt parteivertreter deiner ex-partnerin.

ob noch die möglichkeit zu einer mediation besteht, in welcher gemeinsam eine konvention erarbeitet wird, die beiden seiten und deren interessen gerecht wird, ist hauptsächlich davon abhängig, ob du, aber viel mehr noch deine ex-partnerin dazu noch bereit ist, nachdem von ihrem anwalt bereits papiere kommen. möglich und wahrscheinlich im interesse des kindes und auch in deinem wäre es theoretisch durchaus.

in jedem fall solltest dich, bevor ein solches papier unterschreibst, fachlich beraten lassen. das angebot geht hier von der unentgeltlichen rechtsberatung (die gemeinde weiss wann, wo und von wem), über die jugend-, ehe- und familienberatungsstellen, welche z.T. zusätzlich mediationen anbieten (sind mehrheitlich in den bezirkshauptorten zu finden, ansonsten sagt dir die gemeindeverwaltung wo) bis zum gang zum eigenen anwalt.

im moment würde ich die konvention, die erhalten hast, lediglich als diskussiongrundlage sehen. selbst dann, wenn der anwalt auf die idee gekommen sein sollte, dir eine frist zur unterschrift oder stellungnahme zu setzen.

entschuldige, seb, wenn ich mich nochmal einmische..

auch der anwalt deiner ex-partnerin muss sein angebot verkaufen. gerade im TG wird diese suppe oft nicht so heiss auf den tisch gebracht, wie sie gekocht wurde und bis sie effektiv gegessen wird, kühlt sie nochmals ab. was zum schluss dort rauskommt, ist mitunter noch überraschend und oft positiv.

ich denke, es lohnt sich, sich bei den entsprechenden stellen zu informieren und auch wenn die situation im moment recht einseitig erscheinen mag, danach das gespräch zu suchen.

Danke für deine Zeilen Angelface. Ich hoffe du hast recht und alles ist dann nicht so schlimm wie ich befürchte. Mich hat es einfach sehr erschreckt, als ich in dem Schreiben vom Anwalt das gelesen habe. Ich habe letzte Woche auch meine Frau gesprochen was sie will und sie hat gesagt, das sie das kann und mir das Sorgerecht wegnehmen kann so dass nur noch sie bestimmen kann was mit der Tochter ist, also auch wann sie mich besuchen darf und wann nicht, der Anwalt hätte das klar gesagt. Ich denke aber auch, dass das gar nicht stimmt, es liegt ja nichts gegen mich vor und jetzt habe ich als Vater ja auch das Recht zu sagen was mit meiner Tochter ist. Wäre ja nicht logisch das ich noch bestraft werde für das dass sie einen Freund hat.

Ich versuche ja zu akzeptieren das meine Frau einen Freund hat, ich hab da wohl auch zu viele Fehler gemacht, aber das hat sie auch. Aber um meine Tochter werde ich kämpfen. Ich lass mich da nicht einfach beseite schieben. Sie kann ja auch weiterhin die Mutter sein, nur soll sie mich doch auch Vater sein lassen. Im Beobachter Ratgeber steht auch, dass ich das gemeinsame Sorgerecht beantragen kann, das werd ich auch tun denke ich.

mit freundlichen Grüssen

Seb

hoi sebastian

dem ist nicht ganz so. wenn ein elternteil die gemeinsame elterliche sorge ablehnt, kann das gericht nicht mehr auf diese erkennen. insofern stimmt die aussage deiner ex-partnerin schon.

hingegen scheint sie hinsichtlich der wirkung der elterlichen sorge nicht richtig informiert zu sein und überschätzt diese völlig. es ist nicht so, dass eine seite, die die elterliche sorge hat, einfach über das umgangsrecht (besuchsrecht) bestimmen kann. dies wird separat, entweder einvernehmlich in der konvention oder dann durch das gericht festgelegt.

elterliche sorge, ich denke das wird dir die beratungsstelle, die du hoffentlich bald aufsuchst, aufzeigen, ist kein blanko-scheck für sämtliche entscheidungen. das ganze ist nicht nur mit sogenannten rechten, sondern auch mit pflichten verbunden - für beide seiten.

im übrigen: gerade einige (leider noch nicht alle) richterinnen und richter in deinem kanton sind dafür bekannt, hinsichtlich der elterlichen sorge von dem auszugehen, was im gesetz steht: dort haben beide elternteile dieselbe startposition. dazu sind diese auch dafür bekannt, durchaus sehr gut die interessen des kindes in eine konvention oder ein urteil einzubringen. nicht umsonst gab's dort lange jahre einen stammtisch alleinerziehender, an dem mitunter doch tatsächlich die ae-väter die mehrheit hatten.

also - informiere dich gut, überlege dir gut - auch und gerade im interesse deines kindes - und finde den hoffentlich richtigen weg :-)

ich drück euch allen drei die daumen - auf dass vernunft einkehre und eine gute, für alle lebbare lösung rauskommt

Angelface, noch einaml danke für deine Hilfe aber jetzt musst du dich doch täuschen oder ich verstehe es falsch. Es kann  doch nicht sein das ich meine Frau fragen muss ob sie mir erlaubt weiter das Sorgerecht haben zu können und das wäre doch was ich fragen müsste wenn es so ist wie du schreibst, da musst du dich sicher täuschen. Ich bin ja jetzt der Vater das ändert sich doch nicht mit der Trennung, ich hab ja da gar nicht s zu sagen gehabt als meine Frau einen Freund genommen hat, warum soll ich da jetzt meine Frau bitten das ich weiter Vater sein darf ? Wegen dem Besuchen hast du glaub ich recht, da hat sie nämlich heute am Telefon auch gesagt, das wir das mit dem Richter besprechen müssen, der würde das entscheiden. Aber nachher hätte ich dann nichts mehr zu sagen und ich soll mich schon mal drauf einstellen, sie will die Tochter mit dem Freund grossziehen.

Gibt es diesen Stammtisch noch den du angesprochen hast ? Vielleicht finde ich da noch Männer welche ihre Kinder eifach weggenommen werden, ich hab schon ziemlich Angst, ich liebe miene Tochter sehr fest.

mit freundlichen Grüssen

Seb

hoi seb

nein, ich täusch mich da wirklich nicht. gemeinsame elterliche sorge verlangt gemeinsamen antrag. sagt eine seite "nein", kann der richter nicht einfach von sich aus darauf entscheiden. kannst es im ZGB nachlesen und auch bei deiner beratung sicher thematisieren.

vater deines kindes, seb, bleibst eh auf jeden fall. das hat mit dem ganzen rechtlichen teil nichts zu tun. sowohl du wie auch dein kind haben rechte, die deine ex-partnerin nicht so einfach vom tisch wischen kann. auch darüber wird dich die beratung hoffentlich informieren.

mit der umgangsrechtsdiskussion musst auch nicht bis zum richter warten. wenn schon ein konventionsentwurf vorliegt, in welchem ja auch dies geregelt wird, dann wird das vorher diskutiert.

was den stammtisch angeht, habe ich mich in der zwischenzeit kurz informiert. in seiner urform (war in weinfelden) gibt's ihn nicht mehr. das ding wurde irgendwie umbenannt und hat sich zwischenzeitlich neu/anders organisiert. wer jetzt ansprechstelle ist und wie das neu organisiert ist kann dir das "team selbsthilfe" in weinfelden sagen.

bevor dich weiter aufregst, seb, empfehle ich dir wirklich, mit einer beratungsstelle oder einem (guten) anwalt zu reden und dich gründlich zu informieren.